11.02.2022 - Aus dem Home ein Office machen
Das Homeoffice ist für viele längst zur Dauerlösung geworden - von manchen geliebt, von anderen gehasst. Wie wir trotz beengter räumlicher Verhältnisse, wenig Bewegung und improvisierten Arbeitsmitteln durchhalten und aus dem Home ein Office machen? Bianca Edda Weber, Dipl. Ing. (FH) Innenarchitektin und Marketingleiterin bei der Dauphin HumanDesign Group GmbH & Co. KG, gibt Tipps.
Für viele ging es von einem Tag auf den anderen ins Homeoffice, mittlerweile hat sich die Arbeit zuhause häufig zur Dauerlösung entwickelt. Das geht vielen auf die Nerven und den Rücken. Wie gelingt konzentriertes Arbeiten im Homeoffice und was benötigen wir dazu?
Bianca Edda Weber:Entscheidend sind eine richtige Arbeitsausstattung, ausreichend Bewegung und gute Organisation. Ein klassischer starrer Esszimmerstuhl mit vier Beinen kann den Bürostuhl auf Dauer nicht ersetzen, daher ist es wichtig, einen ergonomischen Bürodrehstuhl zu nutzen, der sich synchron den Bewegungen anpasst. Optimal ist auch ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der es ermöglicht, ab und an auch im Stehen zu arbeiten. Ordnung hilft im Homeoffice bei der Strukturierung der Arbeit, hierzu bieten sich beispielsweise Rollcontainer in wohnlichen Farben an. Möglich sind außerdem individuell gestaltbare Regale mit Holz- oder Filzelementen mit Bepflanzung, die sich auch positiv auf die Akustik auswirken.
Viele haben nicht die Möglichkeit, sich in ein separates Büro zurückzuziehen. Wie gelingt es dann, konzentriert zu arbeiten?
Da die Trennung von Arbeit und Privatleben im Homeoffice häufig noch schwerer als sonst fällt, sollte der Arbeitsbereich wenn möglich vom Wohnbereich abgegrenzt sein. Besonders, wenn das Homeoffice auf Dauer ausgelegt ist. Wenn es geht, sollten wir uns einen ruhigen, aber inspirierenden Ort suchen, an dem wir die Tür schließen können. Zur Not tut es aber auch eine geschützte Ecke als Arbeitsplatz – eher unangenehm ist es, stattdessen frei im Raum zu sitzen, beispielsweise am zentriert platzierten Esstisch. Ausreichend Bewegungsfreiheit ist wichtig, es muss aber nicht unbedingt ein separates Arbeitszimmer sein. Um dynamisch zu arbeiten und nicht nur den ganzen Tag zu sitzen, kann man im Notfall auch gerne kreativ werden. Beispielsweise lässt sich das Laptop auf einen Bücherstapel, aufs Bügelbrett oder den Küchentresen stellen, um eine Zeit lang im Stehen zu arbeiten.
Woher weiß ich, welche Sitzgelegenheit die geeignete ist und wie lässt sich der Bürostuhl in die Wohnumgebung integrieren?
Empfehlenswert ist ein guter, ergonomischer Bürodrehstuhl, der sich individuell einstellen lässt, Bewegung zulässt und synchron den Bewegungen des Sitzenden folgt. Einen klassischen Bürostuhl will aber nicht jeder im Wohnbereich stehen haben. Hier gibt es mittlerweile auch ästhetisch ansprechende Modelle mit Leichtigkeit vermittelnder Netzrückenlehne und weißen Komponenten wie unser @Just evo, der sich harmonisch in die Wohnumgebung einfügt und gleichzeitig ergonomische Ansprüche erfüllt. Mit dem aus recycelten PET-Flaschen hergestellten Bezug aus Tonal-Stoff wird der Stuhl zudem hohen Anforderungen an Nachhaltigkeit gerecht. Konfigurieren lässt sich der @Just evo ganz einfach mit unserem Konfigurator. Eine weitere Möglichkeit ist eine höhenverstellbare Steh-Sitz-Hilfe wie der to-swift von Trendoffice, wenn man ab und zu im Stehen arbeitet, keinen Bürostuhl besitzt oder eine platzsparende Lösung sucht.
Und wie schaffen wir es, uns trotz Improvisation im Homeoffice wohlzufühlen?
Generell sollte das Homeoffice ein inspirierender Ort sein. Dazu können Wandfarben in wohnlichen Tönen beitragen. Aber auch persönliche Gegenstände wie Fotos oder Kunst, die vielleicht inspirierend wirken, sind absolut erlaubt. Pflanzen machen optisch etwas her und sind gleichzeitig gut fürs Raumklima.
Wie wichtig ist die Beleuchtung am Arbeitsplatz?
Die richtige Beleuchtung ist sehr wichtig. Am besten ist sie ein Mix aus natürlichem und Kunstlicht. Der Raum an sich sollte gut ausgeleuchtet sein, eine ausreichend helle Schreibtischlampe direkt am Arbeitsplatz ist empfehlenswert. Bestenfalls sitzt man seitlich zum Fenster, nicht mit dem Rücken, das kann zu Schatten führen, aber auch nicht frontal zum Fenster, das kann blenden.
Wie gelingt es, trotz fehlendem Arbeitsweg und Nähe zur Kaffeemaschine, Bewegung ins Homeoffice zu bringen?
Einfach zu merken ist die 60-30-10-Regel, also 60 Prozent sitzen, 30 Prozent stehen und 10 Prozent bewegen. Wir können zum Beispiel Telefonate nutzen, um dabei aufzustehen und herumzugehen. Außerdem ist es empfehlenswert, pro Stunde zwei- bis viermal die Haltung zu wechseln - gerne auch im Sitzen. Wir bieten unter www.dauphin.de/ergonomie einen kostenlosen 90-Sekunden-Sitzcheck sowie einen Office Trainer mit einfachen Übungen an, die sowohl im Büro als auch im Homeoffice gut durchführbar sind.